St. Apollonia 1720

St. Apollonia 1720

🗺 St. Apollonia auf einer Landkarte von 1720
Der Nürnberger Kartograph Johann Christoph Müller (1673-1721) kartierte Böhmen bis 1720 auf 25 Blättern. Die Karte ist in ihrer Gesamtheit bis auf wenige Ausnahmen sehr genau und die Qualität der Darstellung der Berge und Hügel geht weit über die damals übliche Norm hinaus.
Unter den 11.000 auf der Karte enthaltenen Orten: St. Apollonia.

⛪ "Eremitorium"
Bezeichnet wurde St. Apollonia mit dem Zusatz "erem." für das lateinische "eremitorium", also "Einsiedelei". Der Einsiedler lebte hier scheinbar nicht ohne Grund – die Gegend war abgelegen, nur eine Glashütte befand sich noch vor der Grenze zum heutigen Bayern im Westen.

🍺 Das alleinstehende Wirtshaus
Eingezeichnet wurde neben der Kirche auch das Wirtshaus. Das Symbol: ein Punkt mit einer nach rechts geneigten Fahne. Wirtshäuser gab es zur damaligen Zeit in jedem Ort. In diesem Fall zeigt es, dass das Wirtshaus eine gewisse Bedeutung gehabt haben muss, da es mit dem Zeichen eines "alleinstehenden Wirtshauses" markiert ist.

📜 Einzigartige Quelle
Die Karte blieb über 100 Jahre die Grundlage für alle Karten Böhmens und ist bis heute eine einzigartige Quelle für die Geschichte der - zum Teil nicht mehr vorhandenen - böhmischen Ortschaften.